Leicht gemacht: drahtlose HDMI-Verbindung einrichten

Mit HDMI-Kabeln kann man digitale Bild- und Tonsignale in HD-Auflösung übertragen. Wer jedoch keine Strippe mag, kann zur drahtlosen Funkverbindung greifen. Doch dieses Verfahren ist nicht standardisiert. Erst mit Wireless-HD hat die Industrie einen einheitlichen Standard entwickelt.

Wireless-HDMI verbindet Blu-ray-Player, Mediaplayer und Receiver mit dem Fernseher

Nicht jeder Hersteller unterstützt den neuen WiHD-Standard, der erst im Januar 2008 festgelegt wurde. Zu den zum Wireless-HD-Konsortium gehörenden Herstellern zählen Panasonic, LG, Sony, Samsung, Intel, NEC und Toshiba. Dennoch gibt es bisher nur wenige Geräte, die WiHD integriert haben – dazu sind die Preise zu hoch.

Der Vorteil von WiHD: Da die Technik das 60-Gigahertzband nutzt, werden Übertragungsraten von bis zu 4 Gigabit pro Sekunde erreicht. Moderne Geräte versprechen sogar Transferraten von bis zu 28 Gigabit pro Sekunde. Nach rund zehn Metern ist allerdings Schluss mit der Übertragung. Eine Alternative ist Wireless High Definition Interface (WHDI). Die Reichweite ist hier zwar höher, dafür ist aber die Datenrate niedrig. Ein neues Konzept zu Übertragung von HD-Inhalten ist der neue WiFi-Standard WiGig, der bis zu sieben Gigabit pro Sekunde im Datenaustausch verspricht. Welche Technik letztendlich die Nase vorn hat, ist nicht abzusehen.

Wer nun Endgeräte besitzt, die das HD-Signal nicht in standardisierten Verfahren übermitteln, sollte zu externen Lösungen und einen HDMI-Wireless-Adapterset greifen. Die ähnlich wie ein WLAN-Router funktionierenden Sets bestehen in der Regel aus Sender und Empfänger und übertragen im 2, 4 oder 5 Gigahertzband.

Voraussetzungen für HDMI-Drahtlos-Übertragung

Per HDMI können ebenfalls drahtlos Bild und Ton von Blu-ray Playern oder anderen Mediaplayern auf den Fernseher übertragen werden. Besonders praktisch ist es, wenn dazu keine aufwendigen Umbauten notwendig sind, um ein HDMI-Kabel auf langer Strecke zu verlegen.

Wireless-HDMI versorgt den Flachbildschirm mit Sound oder Bilddaten. Der HDMI-Anschluss hat sich als Standardschnittstelle für die Übertragung hochauflösender Bild- und Toninhalte durchgesetzt. Und dies nicht nur im Unterhaltungsbereich, auch viele Computer und Laptops sind mit dieser Schnittstelle versehen.

Da in der Regel Fernseher und Abspielgeräte im Wohnzimmer dicht zusammenstehen, ist auch eine problemlose Verbindung mithilfe eines HDMI-Kabels möglich. Problematisch wird es beispielsweise, wenn der Flachbildschirm an der Wohnzimmerwand befestigt ist und eine Verbindung mit Kabel unschön ist oder in einigen Fällen auch nur schwer möglich. Werden Projektoren eingesetzt, die an der Decke oder im freien Raum montiert sind, häufen sich derartige Probleme.

Zwar lässt sich ein langes HDMI-Kabel auch quer durch den Raum verlegen, um Beamer und Ausgabegerät zu verbinden, doch ist dies mit erheblichem Aufwand verbunden, wenn es auch noch gleichzeitig schön aussehen soll. Dies bedeutet in der Regel Kabelkanäle zu ziehen oder die Decken und Wände aufzustemmen. Hinzu kommt auch noch, dass hochwertige und lange HDMI-Kabel recht teuer sind.

Drahtlose Übertragungsstandards ersetzen solche lästigen Kabelverbindungen. Da jedoch, wie zuvor geschrieben, die meisten Endgeräte nicht herstellerseitig für diesen Übertragungsweg ausgerüstet sind, wurden entsprechende Adapter-Kits entwickelt, die sich für eine Nachrüstung eigenen. Dazu wird einer der Adapter mit HDMI-Eingang des Fernsehers oder Projektors gesteckt, der andere wird mit dem HDMI-Ausgang des Abspielgeräts verbunden und so die Verbindung zwischen beiden Geräten hergestellt.

Alternativen WHDI und WiHD

WHDI-Adapterkits bestehen immer aus einem Sender (Transmitter) und Empfänger (Receiver). Auch mit diesem System lassen sich beliebige Endgeräte für eine Drahtlosübertragung aufrüsten. Voraussetzung ist jedoch bei allen Geräten das Vorhandensein einer HDMI-Buchse.

Wie WLAN nutzt WHDI das 5-Gigahertz-Frequenzband. Um eine kontinuierliche und störungsfreie Übermittlung der datenintensiven Streams zu ermöglichen, wird ein spezieller Video-Encoder eingesetzt. Dadurch können Full-HD-Videos und selbst 3D-Blu-rays ohne mit dem bloßen Auge erkennbaren Störungen drahtlos übertragen werden. Die nur minimalen Verzögerungen erlauben es auch, WHDI als Verbindungsmöglichkeit für Spielekonsolen zu verwenden.

Lediglich ein in der Nähe befindlicher WLAN-Router kann für Übertragungsstörungen sorgen, da Router ebenfalls im gleichen Kanal und im 5-Gigahertzbereich arbeiten. Ein WHDI-Adapter verhindert diese Kollisionen, da er automatisch einen nicht belegten Kanal sucht und entsprechend wechselt.

Eine weitere Alternative bieten Fernseher und Beamer mit bereits installierten WHDI-Receiver. Der WHDI-Sender wird in Form eines Dongles angeboten, der einfach in den HDMI-Ausgang des AV-Receivers oder eines anderen Abspielgerätes gesteckt wird.

Für Wireless-HD (WiHD) werden ähnlich wie beim WHDI verschiedene Adapter-Sets angeboten. Auch hier heißt der Adapter für das Abspielgerät Transmitter und der Zweite, der an Beamer oder Fernseher angeschlossen wird, wird ebenfalls Receiver genannt.

Der Unterschied liegt in der spürbar höheren Übertragungsfrequenz. WiHD funkt im 60-Gigahertzband und dadurch stehen sehr große ungenutzte Bandbreiten für die Ton- und Bildübertragung zur Verfügung.

Da die hohe Frequenz durch Luftmoleküle stark gedämpft wird, ist die maximale Übertragungsdistanz auf 10 Metern beschränkt. Wände, Decken und andere Hindernisse können nicht durchdrungen werden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert