Netzwerkmanagement-Software

Einer Umfrage der Avaya zufolge machen europäische Unternehmen mehr Verluste durch Netzwerkprobleme, als sie in der Regel annehmen. Eine geeignete Netzwerkmanagement-Software kann da Abhilfe verschaffen. Welche Software für den eigenen Betrieb geeignet ist, hängt aber nicht nur von der Netzwerkgröße und dem Budget ab, sondern auch vom Forecast des Betriebes.

Die Bedeutung eines guten Netzwerks

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Durchschnittlich 70.000 Euro Verlust gingen in 77 Prozent der Großunternehmen auf das Konto von Netzwerkausfällen. Das ergab eine Umfrage der Avaya unter 702 IT-Fachkräften in großen Unternehmen in mehr als acht europäischen Märkten (die Ergebnisse der Studie in PDF-Form finden Sie hier). Die Folge davon sei eine geringere Produktivität, die Verzögerung von IT-Projekten und Störungen in der Lieferkette. Vor allem litten die Mitarbeiterproduktivität, das Dokumentenmanagement und die mobile Sicherheit unter den Netzwerkproblemen. Eines von fünf Unternehmen habe sich sogar wegen Netzwerkausfällen von einem Mitarbeiter trennen müssen. Angesichts der hohen Kosten, die Störungen im Netzwerk bedeuten können, sollten Unternehmen beim Netzwerkmanagement nicht zu knauserig sein.

Netzwerkmanagement: manuell oder mit Software?

Netzwerkmanagement beinhaltet vor allem drei Hauptaufgaben:

  1. die Inventarisierung, die Erfassung aller sich im Netzwerk befindlichen Geräte,
  2. das Monitoring, die Überwachung auf Funktionstüchtigkeit aller im Netzwerk befindlichen Geräte und
  3. die Performance, die Messung der Leistungen des Netzwerkes.

Früher verwalteten Unternehmen diese Aufgaben noch regelmäßig manuell. Das wird aus gutem Grund immer seltener: Je mehr Geräte und User verwaltet werden müssen, desto zeitaufwendiger und komplexer wird diese Aufgabe. Fehler schleichen sich dann schnell ein. Immerhin geht laut Avaya nach wie vor ein Fünftel aller Ausfälle auf menschliches Versagen zurück. Von Softwarelösungen können aber auch kleine und mittelständische Betriebe profitieren, die zwar keine riesigen Systeme verwalten müssen, aber unter Mitarbeiterknappheit leiden.

Welche Software?

Insbesondere Unternehmen, die gezwungen sind, auch auf den Preis zu achten, sollten im Vorfeld nicht nur den momentanen Bedarf in den Blick nehmen, sondern sich zudem gut überlegen, mit welchen Entwicklungen in absehbarer Zeit zu rechnen ist. Lässt das Wachstum großen Personalzuwachs erwarten? Sind neue Niederlassung geplant? Soll eine Virtualisierung einzelner Bereiche demnächst eingeführt werden?
Es gibt definitiv große preisliche Unterschiede zwischen verschiedenen Softwarelösungen. Mitunter erscheinen diese auf den ersten Blick jedoch größer, als sie am Ende sind. Bei manchen Anbietern erhalten Sie eine All-In-One-Lösung, bei der Sie keine zusätzlichen Kosten mehr einplanen müssen. Bei anderen Anbietern hingegen zahlen Sie für verschiedene Services extra. Es ist aber in der Regel günstiger, gleich ein Gesamtpaket zu kaufen, als sich eines nach und nach zusammenzustellen. Teillösungen sind also für gewöhnlich nur dann von Vorteil, wenn Sie auch wirklich sicher sind, dass Sie in der nächsten Zeit keine bessere Ausstattung benötigen werden. Achten Sie insbesondere darauf, ob für die Einbindung mobiler Geräte oder neuer Standorte gesonderte Plug-ins benötigt werden, denn diese kosten fast immer zusätzlich Geld. Der Programmieraufwand der gewünschten Software sollte sich im Rahmen halten, die Bedienung möglichst intuitiv sein. Um dies zu prüfen, können Sie bei namhaften Herstellern wie beispielsweise Solarwinds Testversionen herunterladen.

Vier Produkte im Überblick

Das Bandwidth Analyzer Pack von Solarwinds stellt eine Gesamtlösung für Profis dar, die eine umfassende Netzwerkbandbreitenanalyse und Leistungsüberwachung brauchen. Es enthält den Network Performance Monitor und den NetFlow Traffic Analyzer. Beides kann aber auch einzeln erworben werden. Preislich befindet sich diese Komplettlösung eher im oberen Segment.

Der Op-Manager aus dem Hause Manage Engine bietet ein nach eigenen Angaben umkompliziertes und einfach zu installierendes Fault- und Performance-Management-System für den kleinen Geldbeutel.

Paesslers PRTG Network Monitor stellt eine umfangreiche Netzwerkmanagement-Software bereit. Für kleine Netzwerke (bis zu 30 Sensoren) gibt es eine kostenlose Software, für größere Netzwerke ist diese kostenpflichtig. Paessler wirbt, ebenso wie Manage Engine, damit ein leicht erschwingliches Produkt anzubieten, das an höhere Anforderungen gut anzupassen sei.

Ipswitchs Whatsup Gold wird in drei verschiedenen Paketen angeboten: “Distributed”, “Premium” und “Standard”. Die Ausstattung ist dabei recht verschieden. Im Standardpaket ist beispielsweise kein kabelloses Monitoring integriert. Die Größe der jeweiligen Netzwerke muss bei jedem Paket von vornherein angegeben werden. Die Preise zwischen einer Version für bis zu 25 Geräte und einer für bis zu 500 unterscheiden sich erheblich. “Distributed” soll für kleine- und mittelständige Unternehmen und “Premium” für große Unternehmen und Behörden geeignet sein. Ipswitchs Systeme sind vergleichsweise kostspielig.

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