Neue Top Level Domains bereichern das Web 2.0

Das World Wide Web hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine rasante Entwicklung genommen. Ein Blick auf die gängigen Domainendungen hat diese Vielfalt jedoch lange Zeit nicht widerspiegeln können. Bis auf die klassische .com- und die landesspezifische .de-Endung gab es nur wenige Alternativen für die Registrierung einer Webadresse. Die logische Folge: Zumeist waren die kurzen und prägnanten Webadressen mit den gängigen .de- oder .com-Domainendungen bereits vergeben. Als Webseitenbetreiber hatte man nur die Wahl, auf lange und sperrige Namenskombinationen auszuweichen oder weniger frequentierte Top Level Domains wie .org oder .net in Anspruch zu nehmen. Für eine hohe Visibilität der Seite sowie für die Generierung von ausreichend Traffic sind allerdings beide Optionen alles andere als ideal. Eine dritte Option für Webseitenbetreiber war und ist es, die jeweilige Wunschdomain käuflich von deren Besitzer zu erwerben. Dies stellt allerdings zumeinst ein recht kostspieliges Unterfangen dar: So haben die teuersten deutschen Domains hohe sechsstellige Summen erzielt, in den USA finden die beliebtesten Domains manchmal sogar für Millionenbeträge einen neuen Besitzer. Auch wenn dies Extremfälle sind, für eine einigermaßen gute und relevante Webadresse mit der beliebten .de-Endung muss man schon mal einen hohen dreistelligen oder gar vierstelligen Betrag hinblättern. Abhilfe schaffen sollen nun die rund 700 neuen Top Level Domains, die gerade nach und nach von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (kurz ICANN) freigeschaltet werden. Dieser Schritt wurde bereits seit Jahren diskutiert und vorbereitet, dennoch war es nichts weniger als eine kleine Internetrevolution, als die ICANN im Juni 2011 grünes Licht für die Freischaltung neuer generischer Top Level Domains gab. Ziemlich genau drei Jahre später ist der Freischaltungsprozess dieser neuen Domainendungen bereits weit fortgeschritten. Viele neue Top Level Domains wurden bereits in den letzten Monaten freigeschaltet, bei anderen Endungen wird dies in den nächsten Monaten geschehen.

Die erfolgreichsten neuen Domainendungen

Wir befinden uns also aktuell inmitten der Freischaltungsphase der neuen Webadressen. Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht eine wichtige neue Domainendung für Schlagzeilen sorgt. In den nächsten Jahren werden die neuen Top Level Domains das Internet nachhaltig prägen und verändern. Grund genug also, einige der interessantesten neuen Webendungen genauer unter die Lupe zu nehmen.

  • Die Exoten: Bei rund 700 neuen Top Level Domains dürfte es nicht verwundern, dass auch der ein oder andere Exot den Weg ins World Wide Web gefunden hat. So hat beispielsweise die neue Top Level Domain .guru einen Überraschungserfolg gefeiert. Schon jetzt gehört die Domainendung, die insbesondere auf Experten, Speaker und Coaches abzielt, zu den beliebtesten neuen generischen Top Level Domains im World Wide Web. Ein Erfolg, den man so nicht unbedingt vorhersehen konnte.
  • Regionale Webadressen:Die länderspezifischen Top Level Domains sind fast so alt wie das Internet selbst. Die Domainendung .de ist hierzulande zum absoluten Favoriten gereift und befindet sich weltweit mit 15,7 Millionen Registrierungen auf dem zweiten Platz. Webseitenbetreiber können sich nun jedoch auf eine Vielzahl an regionalen Domainendungen freuen. So verfügen mit .berlin, .hamburg und .koeln drei wichtige Großstädte über eine eigene Domainendung. Auch Bundesländer wie Bayern, Nordrhein-Westfalen und das Saarland sowie das Ruhrgebiet als Region verfügen über eigene Top Level Domains. Für lokale Webseiten oder Webshops kann sich die Registrierung einer solchen Domain duchaus lohnen. Interessenten sollten sich jedoch sputen, schließlich verzeichnen gerade die regionalen Webadressen eine hohe Beliebtheit.
  • eCommerce und branchenspezifische Domainendungen: Auch für den boomenden eCommerce Sektor sowie für verschiedenste Branchen stehen passende Domains zur Verfügung. Domainendungen wie .shop, .store, .buy oder .sale bieten sich für Webshops und den eCommerce Sektor an. Webadressen mit der Endung .reisen, .hotel, .immobilien oder .versicherung zielen auf bestimmte Branchen ab.

Den Möglichkeiten sind also kaum mehr Grenzen gesetzt. Anders als zuvor muss man sich schon längst nicht mehr nur auf die gängigen .de- und .com-Endungen konzentrieren. Bei der Vielzahl an neuen Webadressen ist es jedoch nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Einen praktischen Service hinsichtlich der Registrierung neuer Top Level Domains bietet dabei 1&1. Hier kann man die Verfügbarkeit der Wunschdomain mit allen neuen Top Level Domains gegenprüfen lassen oder alternativ nur nach Domainendungen aus bestimmten Kategorien suchen. Es wird also spannend zu beobachten, inwiefern die neuen Domainendungen das Web 2.0 in den nächsten Jahren prägen werden. Die Prognosen stehen jedenfalls gut: So gehen 21 Prozent der Domainanbieter davon aus, dass die neuen Top Level Domains bis zu 25 Prozent am Gesamtvolumen ausmachen werden. Die Mehrheit (65 Prozent) geht von einem Anteil bis zu 10 Prozent aus. Dass die neuen Domainendungen die klassischen .de- und .com-Adressen verdrängen, ist somit sehr unwahrscheinlich, das Web 2.0 werden sie jedoch entscheidend prägen und verändern. Eine Chance, die sich Webseitenbetreiber nicht entgehen lassen sollten.

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