Smartphone Sicherheit – Wie wichtig ist ein Antiviren-Programm fürs Handy?

Wer sich ein neues Smartphone zugelegt hat, wird sich sicherlich überlegen, wie er dieses am besten gegen im Netz lauernde Gefahren schützen kann.

Notwendigkeit des Schutzes

Android

Als Besitzer eines Apple-Handys kann man weiterhin beruhigt schlafen, denn das mobile Betriebssystem iOS für das iPhone ist in sich geschlossen. Das bedeutet, dass man sich Apps nur aus dem offiziellen Appstore von Apple herunterladen kann. Diese Apps wurden von Apple auf Herz und Nieren getestet und als bedenkenlos eingestuft. Eine andere Möglichkeit sich Apps zu installieren gibt es nicht. Bei den Android-Smartphones ist dies anders. Ihr Linux-basiertes Betriebssystem ist offen und bietet den Herstellern sowie den App-Entwicklern mehr Freiräume. So ist das Android-Betriebssystem in günstigen Modellen, die nur um die 100 Euro kosten, verbaut, aber auch in High-End-Geräten, die nur unwesentlich günstiger sind als das iPhone von Apple. Dieses offene System ist natürlich viel anfälliger gegen Gefahren, die im Internet lauern. Daher sollte man sich als Nutzer eines Android-Smartphones unbedingt einen Virenschutz zulegen.

Diese Gefahren lauern im Netz

Im Netz lauern eine Vielzahl von Gefahren, die das Smartphone angreifen können. Die bekanntesten sind Schadprogramme (insbesondere Viren, Würmer und Trojaner), Botnetzwerke, Phishing, Abofallen und Spam. Schadprogramme können auf ganz unterschiedliche Weise auf das Smartphone gelangen. Häufig nutzen sie Schwachstellen der gängigen Internetbrowser aus und versuchen diese zu überlisten, um das Handy zu infizieren. Sie gehen dabei ähnlich vor wie ein Einbrecher, der systematisch nach und nach sämtliche Türen und Fenster eines Hauses abklopft, bis er schließlich irgendwo ein Schlupfloch ins Haus findet und einsteigt. Oftmals befinden sich Schadprogramme auch in Anhängen von E-Mails. Anhänge von unbekannten Absendern sollten daher niemals heruntergeladen werden! Ebenso wenig sollten Links in solchen E-Mails angeklickt werden. Wer planlos im Internet surft und unseriöse Seiten besucht, kann sich bereits durch den Besuch einer Seite einen Virus einfangen. Die IT-Kriminellen versuchen immer wieder beliebte Seiten zu cracken und Schadcode aufzuspielen, der dann beispielsweise über ein Werbebanner, das von einem anderen Server geladen wird, in die bestehende und bedenkenlos gehaltene Website integriert wird. Beim Phishing versuchen Kriminelle sensible Daten wie Passwörter, Zugangsdaten oder Kreditkartennummern der Smartphone-Nutzer abzufischen. Dies erfolgt häufig per E-Mail. Als Nutzer wird man beispielsweise per E-Mail von seiner Bank, oder wie letztes Jahr geschehen von Paypal, aufgefordert seine Daten zu aktualisieren. Hinter dieser Aufforderung steckt jedoch keinesfalls eine Bank, sondern ein gut getarnter Krimineller, der eine nahezu identische E-Mail-Adresse wie die Bank verwendet. Über einen Link wird man nun auf eine Seite gelotst, die ebenfalls auf den ersten Eindruck seriös wirkt, und soll seine Zugangsdaten eingeben. Hat man seine Zugangsdaten eingegeben, hat man ein Problem, denn die Kriminellen sind nun unweigerlich im Besitz der sensiblen Kontodaten und es ist nur eine Frage der Zeit bis das Konto leergeräumt wird. Die Karten, dass man sein Geld wiedersieht, stehen zudem nicht gut, da man seine Kontodaten ja freiwillig an die Verbrecher weitergegeben hat. Ein einfacher Anruf bei der Bank hätte diese fiese Masche rechtzeitig aufgedeckt. Bei Botnetzwerken handelt es sich um eine Vielzahl von PCs oder Smartphones, die per Fernsteuerung zusammengeschlossen sind und zu bestimmten Aktionen missbraucht werden. In solchen Botnetzwerken können Millionen von Rechnern verknüpft sein und für schädigende Aktionen genutzt werden. Wer ungeschützt im Internet unterwegs ist oder E-Mail-Anhänge öffnet, der kann sich schädliche Programme auf sein Gerät herunterladen. Bots aktivieren sich auf Knopfdruck und laufen unbemerkt im Hintergrund ab. Eine einzige kriminelle Person kann die befallenen Geräte steuern und ihnen Befehle erteilen ohne dass der Nutzer des Rechners oder des Smartphones etwas davon mitkriegt. Bei Android-Smartphones gibt es immer wieder unerwünschte Apps, die Sicherheitslücken im Betriebssystem auskundschaften und ausnutzen, um Schaden anzurichten. Ganz aktuell gibt es eine Sicherheitslücke bei den Versionen 4.1.x Jelly Bean bis 4.4.3 KitKat, die es schädlichen Apps ermöglicht ohne Erlaubnis kostenpflichtige Rufnummern zu wählen. Sieht man die nächste Telefonrechnung, ist man sich keiner Schuld bewusst.

https://youtube.com/watch?v=YJQjQ8bOiD4

Verschiedene Antivirenprogramme für mobile Geräte im Test

Als Besitzer eines Smartphones gibt es kostenlose und kostenpflichtige Apps, um sich vor unerwünschten Programmen und Viren zu schützen. Wichtig ist, dass diese Programme die Funktionen Anti-Phishing, Anti-Trojaner, Anti-Wurm, eine Fernsperrungsmöglichkeit und eine Option zum Kinderschutz besitzen. Von der Netzsieger-Redaktion als Testsieger ausgezeichnet wurde bei den Antivirusprogrammen die Bitdefender Mobile Security, die für acht Euro zu haben ist. Bei den Nutzern steht die Kaspersky Internet Security for Android sogar noch höher im Kurs, die mit elf Euro etwas teurer ist, jedoch über keine Anti-Phishing-Funktion verfügt. Wer an den Testergebnissen interessiert ist und gerne die Testberichte studieren möchte, der wird auf http://www.netzsieger.de/k/android-antivirus fündig.

Es erfordert keinen großen Zeitaufwand sich ein Antivirenprogramm auf das Smartphone herunterzuladen. Außerdem ist die Einschränkung, die man durch ein im Hintergrund operierendes Schutzprogramm erfährt, marginal. Hinterher wird man jedenfalls froh sein, wenn böswillige Angriffe geblockt wurden und die persönlichen Daten in Sicherheit sind, denn der Schaden, den man durch ein Schadprogramm erfährt, kann weitreichende Folgen haben. 

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