Thermotransferdrucker: Eine Vorstellung

Eine Technologie welche die wenigsten kennen die aber sehr verbreitet ist.

Bei dem Thermotransferdruck wird durch Hitze wärmeempfindliche Farbe von einer Folie auf das zu bedruckende Material übertragen. Der Druckkopf eines Thermotransferdruckers besteht aus Hunderten von kleinen Heizelementen, die von einem Computer angesteuert werden. Zwischen diesem Druckkopf und dem zu bedruckenden Material wird eine mit der wärmeempfindlichen Farbe beschichtete Folie durchgeführt. Das erhitzte Heizelement schmilzt die Farbe in der Folie, die dann auf das Material übertragen wird. Durch die glatte Folienoberfläche ergibt sich ein präzises Druckbild mit einem höheren Oberflächenglanz als bei anderen Verfahren. Im Gegensatz zum Thermodirektdruck sind so einfarbige Drucke möglich, Halbtöne können allerdings nur gerastert wiedergegeben werden, da sich die Farbe nur entweder übertragen lässt oder eben nicht. Auch mehrfarbige Drucke sind nicht möglich. Das zu bedruckende Material muss kein Papier sein. Die verwendete Folie und das zu bedruckende Material müssen aufeinander abgestimmt sein. Gängige Folien sind aus Polyester, Polyethylen, Polypropylen oder PVC. Es kann Standard-, Chrom- oder Brillantpapier bedruckt werden. Ebenso ist ein Bedrucken von Textilien oder der Druck direkt auf das Produkt möglich. Der Druck ist ausgesprochen beständig und haltbar sowie relativ unempfindlich gegen mechanische und chemische Umgebungseinflüsse.

Mehrfarbige Thermotransferdruckverfahren

drucker bild

Normalerweise kann ein Thermotransferdrucker nur einfarbig drucken. In manchen Fällen ist aber ein mehrfarbiger Druck zwingend erforderlich. Ein Beispiel hierfür sind Gefahrstoffetiketten. Bei diesen wird ein Piktogramm in eine orangefarbige Raute gedruckt. Zur Realisierung dieser Druckaufgaben unter Verwendung des Thermotransferdruckes gibt es mehrere Möglichkeiten.
Farbig vorgedruckte Etiketten verwenden – dann muss nur noch der einfarbige Aufdruck angebracht werden.

Synchronisierte Drucker verwenden: Hierbei werden zwei Drucker so hintereinander angeordnet, dass die zu bedruckenden Etiketten vom Ausgang des ersten Druckers in den Eingang des Zweiten geführt werden. Jeder Drucker druckt dann in einer Farbe. Die beiden Drucker werden durch einen Computer gesteuert.

Drucker mit mehreren Druckköpfen verwenden: Zweifarbdrucker haben zwei Druckköpfe, die jeweils ein Farbband bedienen. Einer der Druckköpfe ist mit einer Foliensparautomatik ausgerüstet, die das Farbband anhält, wenn es nicht gebraucht wird. Dieser Druckkopf ist für die Sonderfarbe gedacht. Zweifarbdrucker werden auch in mechanisch robusten Gehäusen geliefert, die für den Einsatz in der Produktion geeignet sind.

Ausführungen von Thermotransferdruckern

Man unterscheidet prinzipiell zwischen Desktopdruckern, Industriedruckern und Druckwerken, die in Industriestraßen integriert werden. Die meisten Thermotransferdrucker können auch als Thermodirektdrucker verwendet werden.

Desktopdrucker ähneln den Druckern, die man aus dem Büro kennt. Sie haben meist auch nur eine PC-Druckerschnittstelle, keine seriellen Anschlüsse oder Funkschnittstellen. Sie werden für Barcode-Drucke und zum Drucken von Adressetiketten verwendet.

Industriedrucker sind robuster gebaut und meist größer als Desktopdrucker. Sie sind für den Einsatz in Produktionsumgebungen konzipiert. Sie verfügen über eine hohe Druckgeschwindigkeit und zum Drucken größerer Mengen ausgelegt. Oft sind sie mit integriertem Etikettenspender, Schneidvorrichtungen, Auffangboxen oder Auf- und Abwickler ausgestattet. Je nach Ausführung haben sie auch verschiedene Schnittstellen.

Druckwerke sind Module, die alle zum Druck erforderlichen Elemente enthalten. Meist sind sie von einem eckigen Edelstahlgehäuse umgeben, dass die Elektronik gegen die Einflüsse der Produktionsumgebung schützt. Oft werden auch die Anschlüsse extra verkleidet. Diese Druckwerke werden in Produktionsstraßen, andere Maschinen oder Versandlinien integriert. Sie drucken entweder direkt auf das Produkt bzw. seine Verpackung oder bedrucken selbstklebende Etiketten, die dann automatisch aufgeklebt werden.

Anwendungsgebiete des Thermotransferdruckes

Weit verbreitet ist dieses Druckverfahren für die Herstellung von Barcode-Etiketten, weil der Druck sehr kontrastreich ist, was das Scannen wesentlich erleichtert. Der Thermotransferdruck wird auch zur Gerätekennzeichnung und für Versand- und Transportkennzeichen verwendet und in der Autoindustrie genutzt. Ebenso wird es für die Lebensmittelkennzeichnung verwendet.

Vorteile des Thermotransferdrucks

Die Hauptvorteile des Thermotransferdrucks in der industriellen Anwendung sind die geringen Druckkosten und die lange Haltbarkeit des Drucks. Ein weiterer Vorteil ist die wartungsarme, robuste und ausgereifte Technik. Vor allem für den Barcode-Druck ist die Kantenschärfe und der hohe Kontrast des Druckbildes ein großer Vorteil, weil er das Scannen des Barcodes erleichtert und Scanfehler verringert. Im Gegensatz zu anderen industriellen Drucktechniken, wie z. B. dem Siebdruck, fallen beim Thermotransferdruck keine Einrichtungskosten an. Da es ein reichhaltiges Angebot an Thermotransferfolien gibt, ist der Druck in vielen verschieden Farben, auch Sonderfarben wie Gold oder Silber, möglich. Der Druck erfolgt mit hoher Geschwindigkeit, was vor allem bei großen Mengen beim Einsatz in der Produktion von Vorteil ist. Außerdem ist die Bedienung der Drucker einfach.

Nachteile des Thermotransferdrucks

Mit einfachen Thermotransferdruckern sind nur einfarbige Drucke möglich. Für mehrfarbige Drucke sind mehrere Drucker oder teurere Spezialdrucker erforderlich. Vollfarbige Drucke sind ebenso unmöglich wie das Drucken von Fotos. Das Negativ des Drucks bleibt auf dem verbrauchten Farbband sichtbar. Dies kann zu Datenschutzproblemen führen. Daher müssen im Zweifelsfall Vorkehrungen getroffen werden, die garantieren, dass das Farbband nach Gebrauch sicher vernichtet wird. Im Gegensatz zum Thermodirektdruck gibt es beim Thermotransferdruck zwei Verbrauchsmaterialien – das Papier und die Farbfolie.

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