PC für CAD-Anwendungen: diese Ausstattung sollte es sein

Im Internet sind unzählige Ratgeber zum Thema Computerkauf zu finden – doch die wenigsten beschäftigen sich mit PCs, die nicht ausschließlich für den privaten Spaß oder für das Gaming angeschafft werden. Denn beruflich genutzte Rechner müssen ganz anderen Anforderungen entsprechen.

Taktfrequenz ist nicht immer gleich Taktfrequenz

Wird mit CAD-Anwendung wie Autodesk AutoCAD gearbeitet, so wird mindestens einen Core i5, besser aber noch einen Core i7 benötigt. Damit kann im Vordergrund ungestört gearbeitet werden, während im Hintergrund sehr rechenintensive Programme laufen. Heute ist die Taktfrequenz nicht mehr so wichtig wie früher. Viel wichtiger ist die Anzahl der Kerne – denn damit sind alle Prozesse voneinander getrennt und es kann gleichzeitig mehr nebeneinander laufen, zum Beispiel der Ausdruck einer komplexen 3D-Zeichnung gleichzeitig mit der Bearbeitung mehrerer Planansätze.

computer bildSpeicherplatz satt

Mittlerweile sind SSD-Festplatten so preiswert, dass auch das Problem kleiner Träger-Festplatten schnell behoben werden kann. Gute Festplatten mit 128 GB sind bereits für unter 100 Euro zu haben. Es lohnt sich, das gesamte Betriebssystem auf eine SSD-Platte zu legen inklusive der Software – notfalls kann dazu eine zweite Festplatte eingebaut werden. Denn die neuen SSD-Festplatten sind extrem schnell und erlauben den Verzicht auf ein Raid System.

Insbesondere bei den Betriebssystem Windows 7 und Windows 8 bedeutet mehr Speicher gleich mehr Leistung. Die meisten PCs werden derzeit mit 8 GB ausgeliefert – da aber auch der Speicherpreis einem Preisverfall unterliegt, sollte besser gleich auf 12 oder besser noch 16 GB aufgerüstet werden.

Netzwerk oder Festplatte?

Die meisten CAD-Rechner werden in einem Netzwerk betrieben, daher reicht hierfür eine schnelle Systemfestplatte aus, die auch nicht besonders groß sein muss. Für ein oder zwei CAD-Projekte sollten 250 GB ausreichen. Für die Netzanbindung selber sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Netzwerkkarte über 1 GB verfügt. Die meisten Unternehmen verwenden keine Karten mehr mit nur 100MBit/s. Die Karte muss auf Automatik oder Voll-Duplex eingestellt sein.

Bildschirmauflösung für bessere Übersicht

CAD-Programme benötigen eine große Arbeitsfläche auf dem Bildschirm. Das System sollte daher mindestens 1.600 x 1.200 Bildpunkte vorweisen. Weitere Mindestauflösungen sind:

  • 16:10 – 1.600 x 1.000
  • 16:9 – 1.600 x 900

Wer viel mit CAD arbeitet, sollte einen weiteren Monitor verwenden – hier haben sich 24-Zoll-TFT-Bildschirme bewährt. Dies ermöglicht ein gleichzeitiges Arbeiten in einem CAD-Programm und der Kalkulation mit Excel oder einem anderen Berechnungsprogramm. Das erspart das lästige Hin- und Herwechseln der CAD-Oberfläche mit der Tabellenkalkulation.

Hierfür ist natürlich auch eine CAD taugliche Grafikkarte mit zwei Bildschirmanschlüssen ein notwendiges Muss. Wer auch in die Zukunft denkt, kauft eine Grafikkarte mit mindestens zwei DVI-Ausgängen. Empfehlenswert sind ATI-Karten, da nVida-Karten oftmals Abstürze fabrizieren – dagegen hilft auch keine Treiberaktualisierung. Moderne Karten verfügen sogar über die folgenden Anschlussarten:

  • HDMI
  • VGA
  • DVI

Wer gerne mobil unterwegs ist, zum Beispiel Architekten auf Baustellen, für den lohnt sich die Anschaffung eines Notebooks mit mindestens 15 Zoll und eines externen Bildschirms mit 26 Zoll. So ist der Anwender mobil und hat trotzdem im Büro einen vollständigen Arbeitsplatz für CAD-Anwendungen. Es gibt zwar auch 17 Zoll Notebooks, aber diese sind recht unhandlich, schwer und wiegen oft alleine schon sechs Kilogramm.

2D- oder 3D-Grafikkarte?

Für ein CAD-System ist die Wahl der richtigen Grafikkarte das wohl wichtigste Kaufkriterium. Da professionelle CAD-Grafikkarten recht teuer sind, greifen viele Unternehmen auf klassische Gaming-Grafikkarten zurück, denn eine CAD-Karte kostet schon alleine so viel wie ein PC von der Stange.

Architekten und Zeichner, die ausschließlich im 2D-Bereich zeichnen, benötigen keine spezielle Grafikkarte. Hier reicht sogar eine preiswerte Bürokarte oder eine onBoard-Karte – allerdings entfällt dann die Möglichkeit, einen zweiten Bildschirm anzuschließen. Alternativ haben sich auch ältere Gaming-Grafikkarten bewährt.

Fazit: Wer seine ältere Hardware nicht wechseln möchte oder die Investition in einen neuen PC scheut, sollte bei CAD-Anwendungen immer das Betriebssystem Windows XP mit 3 GB Speicher wählen. Zwar ist der Support ausgelaufen, aber dieser wird auch nicht benötigt – vorausgesetzt, es ist ein guter Virenscanner aufgespielt und eine aktuelle Firewall drauf. Es gibt auch einige CAD-Systeme, die nicht auf Windows 7 oder Windows 8 laufen – auch dann ist Windows XP die richtige Wahl. Ebenfalls laufen auch einige ERP-Systeme nicht unter Windows 7 und 8. Es bleibt abzuwarten, was Windows 10 im Zusammenhang mit AutoCAD bringt. Eine gute Alternative ist sicher auch ein MAC, auf dem AutoCAD sehr sicher läuft.

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